Varianten

Pelten mit zugespitztem Apex und volutenartig eingedrehten Endigungen treten in Griechenland vorwiegend auf spätantiken Pavimenten auf (Abb. 7). Auf einem Mosaik in Eleusis sind die Pelten am Rand des länglichen Feldes mit einer spitzen Mittelendigung und nach innen geknickten Armen ausgestattet (Abb. 8).




Auf einigen Pavimenten sind die Endigungen der Pelta nicht zugespitzt. Sie sind leicht verdickt oder in der Mitte sogar V-förmig verbreitert. Diese Variante findet sich hauptsächlich auf Kos und ist möglicherweise charakteristisch für eine Werkstatt der Dodekannes (Abb. 9-10).



Bei einem weiteren Beispiel aus Kos ist der Apex ebenfalls stark auseinandergezogen, während die schmalen Seitenarme spiralförmig eingedreht sind (Abb. 11).



Der sich verbreiternde Apex kann eine kleine Einziehung aufweisen, so daß er die Form eines Herzens bzw. Efeublattes erhält. Auf einem Mosaik in Dion wird der herzförmige Apex von zwei spiralförmig eingedrehten Armen gerahmt (Abb. 12).



Bei einem anderen Paviment aus Kos wurden alle drei Arme mit herzförmigen Endigungen versehen. Das mittlere „Herz“ ist etwas größer als die beiden äußeren (Abb. 13).



Auf einem leider nur unzureichend publizierten Mosaik in Patras könnten möglicherweise Pelten mit volutenartigem Apex dargestellt gewesen sein. Die sich erweiternde Bekrönung ist zusätzlich mit zwei nach außen gedrehten Spiralen ausgestattet (Abb. 14).



Man hatte auch die Idee, das „Efeublatt“ mit der Spitze nach außen zu drehen. Eine derartige Apexbekrönung konnte bisher nur auf einem Mosaikboden in Eleusis nachgewiesen werden (Abb. 15). Vergleichbar ist ein anderes Paviment, dessen Pelten kleine dreieckige Spitzen besitzen (Abb. 16).



Bei einem weiteren Beispiel weist die Mittelendigung einen kleinen Balken aus drei sich an den Ecken berührenden Tessellae auf (Abb. 17).



Selten findet sich ebenfalls eine Bekrönung aus drei V-förmig angeordneten Würfeln (Abb. 18).



Häufiger tritt hingegen ein kleines, aus vier Würfeln bestehendes Kreuz auf (Abb. 19). Nur bei einem Mosaik, das wahrscheinlich in frühchristliche Zeit zu datieren ist, wurden die Tessellae des Kreuzes in Retikulattechnik verlegt (Abb. 20). Sonst liegen sie auf einer Linie mit den parallelen Steinchenreihen des Hintergrundes und bestehen aus vier farbigen Tessellae, die kreuzförmig um einen weißen Würfel angeordnet sind. Die Apexbekrönungen sind gelegentlich aus andersfarbigen Steinchen als die übrige Pelta ausgeführt.



Auf einigen Mosaiken wurde die kanonische Halbkreisform der Pelten erweitert, so dass sie einen bauchigen Körper mit kurzen oder langgezogenen Endigungen erhielten (Abb. 21-22).



Außer diesen relativ einfachen Variationen eines feststehenden Grundmotivs, treten auch kompliziertere Schöpfungen in Griechenland auf. Auf einem Mosaikboden in Olympia konnten zwei ungewöhnliche Peltatypen beobachtet werden.

Bei der etwas schlichteren Fassung wird ein stark verbreiterter Apex von kreisförmig nach innen gebogenen Armen eingefaßt (Pilzform). Ähnliche Peltenformen finden sich auch auf einem Mosaik aus Melos (Abb. 23-24).




Der andere Peltatypus ist in drei verschiedenfarbige Teile zerlegt. Die beiden äußeren Arme sind hier ebenfalls nach innen gerollt und rahmen eine kleine Volute. Der Apex besteht aus einem Dreieck mit abgetrepptem Rand und läuft in zwei sich zuspitzende, nach außen gebogene Blätter aus (Abb. 25).


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