In Griechenland finden sich relativ häufig sog. Peltenwirbel, die aus vier sich an den Spitzen berührenden Pelten bestehen. Dem Motiv liegt ein Muster aus vier sich überschneidenden Kreisen zu Grunde. Die Pelten sind kreuzförmig angeordnet, wobei durch ihre Krümmung eine Rotation angedeutet wird (Abb. 42). Da Motiv wirkt dadurch dynamischer und weniger starr als beispielsweise die Viererpelten und Rosetten.
Obwohl das als Peltenwirbel bezeichnete Motiv eine in sich geschlossene Figur darstellt, tritt es nur selten isoliert als Füllmotiv auf. In der Regel nehmen parallel angeordnete Reihen von Peltenwirbeln eine größere Fläche ein.
Bei den bisher bekannten Beispielen in Griechenland ist das Muster so angelegt, dass die Drehrichtung der Peltenwirbel wechselt. Durch diese symmetrische Anordnung wird die dem Motiv innewohnende Dynamik in gewisser Weise aufgehoben (Abb. 43).
Zwischen den Ornamenten entstehen herzförmige und viereckige (bzw. am Rand dreieckige) Felder mit konkav eingezogenen Seiten. In den konkaven Vierecken befinden sich öfters kleine Füllmotive: Quadrate mit abgetrepptem Rand, Rosetten oder Kreuze.
Wichtiger Bestandteil der Peltenwirbel ist der sog. Salomonsknoten, der das kreuzförmige Feld zwischen den Pelten einnimmt (Abb. 44).
Normalerweise sind die Peltenwirbel nicht miteinander verbunden. Nur auf dem Mosaik von Nikopolis wurden sie durch schwarze Tessellae zwischen den Peltenrücken und den seitlichen Einrollungen miteinander verkettet. Auf einem Mosaik in Melos berühren sich einige Pelten an ihrer äußeren Rundung, doch könnte es sich hier um einen Fehler des Zeichners handeln.
Das Ornament tritt relativ häufig in rahmenden Zonen auf. Auf einem großen Mosaik in Sparta befinden sich in zwei Eckfeldern der äußeren Bordüre jeweils vier Peltenwirbel. Der äußere Fries zweier Mosaiken aus Melos und Nikopolis und die länglichen Randstreifen eines Bodens aus Kastelli Kisamou sind ebenfalls mit Peltenwirbeln geschmückt. Auf den Mosaiken von Melos und Kastelli Kisamou wurde nur eine Reihe von Peltenwirbeln verlegt. In Nikopolis wurde sie dem barocken Charakter des Mosaiks entsprechend verdoppelt.
Auf einem Mosaik in Athen wurden in einem länglichen Feld acht mal vier Reihen von Peltenwirbeln verlegt. Ein weiteres Mosaik aus Athen konnte nicht vollständig ausgegraben werden, doch scheinen hier mindestens fünf mal drei Wirbelreihen das Feld zu füllen.
Die Pelten sind in der Regel schwarz gefüllt. Der Salomonsknoten ist hingegen durch rote und gelbe Steinchenreihen farblich hervorgehoben. Auch bei diesem Muster wurde nur selten von der klassischen Peltenform abgewichen. Bei dem Beispiel aus Sparta befindet sich auf den schwarzgrundigen Pelten ein kleiner heller Punkt. Auf drei spätantik anmutenden Pavimenten weisen die Pelten spiralförmig eingedrehte Endigungen auf.