ERGEBNIS

Diese Untersuchung gibt einen Überblick über die in Griechenland vertretenen Peltenmuster und -motive.
Bei den Rapportmustern wurde deutlich, dass die Mosaizisten immer von einem quadratischen Raster ausgingen. Selbst der Peltenrosette wurde nicht wie in Pompeji ein dreieckiges Schema zu Grunde gelegt. Es ist anzunehmen, dass der Peltenrapport aus dem einfacheren Kreuzblütenmuster, das die gleiche Grundstruktur aufweist, entwickelt wurde.

Viele der in Griechenland vertretenen Varianten finden sich bereits auf Pavimenten in den Vesuvstädten. Muster aus Viererpelten und Rücken an Rücken gesetzten Peltenpaaren kommen während des 1. Jhs.n.Chr. in Italien auf und werden in der Folgezeit im ganzen Kaiserreich verbreitet. Die hellenistische Rosette ist hingegen auf einen relativ kurzen Zeitraum beschränkt. Ihre charakteristische Peltenform mit der langen Mittelendigung lässt sich auf römischen Mosaiken in Griechenland nicht mehr nachweisen.

Peltenformen mit einem herz-, kreuz- oder V-förmigen Apex waren in pompejanischer Zeit offensichtlich noch nicht geläufig. Schöpfungen der mittleren Kaiserzeit waren außerdem die vierblättrige Peltenrosette, der Peltenwirbel und vermutlich auch die kreisförmige Doppelpelta. In Griechenland werden meistens dunkle Pelten auf hellem Grund verlegt. Weniger häufig sind sie weiß auf schwarz oder in Konturzeichnung wiedergegeben. In Rapportmustern wird ihnen gegenüber den anderen geometrischen Figuren eine dominierende Stellung eingeräumt. Zwischenräume in der Form von Herzen, Halbkreisen, Vier- und Dreiecken werden als neutraler Hintergrund aufgefaßt und nicht durch aufwendigen Zierat hervorgehoben.

Die Analyse der Peltenformen zeigte, dass in Griechenland über zwanzig verschiedene Typen bekannt waren. In Rapportmustern wurde in der Regel die schlichte Grundform bevorzugt.
Anspruchsvollere Formen, bei denen die Mosaizisten auch einen eigenen Gestaltungswillen entwickelten, finden sich hingegen bei den Füllornamenten. Besonders häufig schmücken Pelten mit ausgefallenen Endigungen die Zwickel einer Rauten- oder Kreiskomposition. Diese Peltenformen weisen keine Beziehung zu Darstellungen auf, die die Pelta als Schutzwaffe wiedergeben.

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